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Hans Höller „Der unbekannte Thomas Bernhard“ bei faustkultur

Hans Höllers „Der unbekannte Thomas Bernhard“ findet sich mir einer Rezension in der faustkultur:

Gerade dadurch, dass er Bernhard und dessen „berührende Bejahung des Lebendigen“ sowie das, „was einem an dieser Komik beim Lesen weh[tut]“ (S. 11), „mit dem vertrackten Affekt“ (S. 29) seiner Liebe zu ihm behandelt, trägt Hans Höller ihm Rechnung: Durch seine zarte Berührung des Bernhardschen Werkes führt Hans Höller uns ganz dicht an Thomas Bernhard heran, ohne ihn dabei zu einem Gegenstand zu machen. Und vielleicht ist der „unbekannte Bernhard“ eine Aufgabe, die darin bestünde, sich mit allen Mitteln der Empfindung zu weigern, das Werk und das Wirken Bernhards zu vergegenständlichen, um weiterhin so über ihn staunen zu können, als wäre er erst gestern mit Frost über uns hereingebrochen in der Hoffnung, die alten und verbrauchten literarischen Ausdrucksformen mögen Feuer fangen; um weiterhin so über ihn zu staunen wie Hans Höller, der Bernhard zweifelsohne am nahesten gekommen ist. Höllers Liebeserklärung an Bernhard, sein mustergültiges Bernhard-Studium, besteht in seiner Indiskretion, ihm sich derart zu öffnen, dass ein endgültiges Kennenlernen sich ins Unendliche verzögern muss.

Quelle: faustkultur.de