Alexandru Bulucz schreibt in faustkultur.de eine ausführliche Rezension des kürzlich erschienenen Titels »Der Briefwechsel«:
Der erste abgedruckte Brief stammt aus dem Jahr 1956, Bernhard und Fritsch begegnen einander aber vermutlich schon früher. Bis Ende der fünfziger Jahre zeichnen sich ihre beruflichen Wege immer deutlicher ab: Der Germanist Fritsch (geb. 1924) arbeitet trotz literarischem Erfolg (Moos auf den Steinen) verstärkt als Redakteur von Literaturzeitschriften (so zum Beispiel von Wort in der Zeit und der bis heute uns erhaltenen Literatur und Kritik) und als Lektor für verschiedene Verlage. Bernhard (geb. 1931), noch Student und schon damals ein besessener Österreich-Kontrastierer, reist viel; seine Schriftstellerei: eine Bewegung zwischen Burn-out und manischem Schreiben. In der Wiener Städtischen Bücherei hält er unter Fritschs Schirmherrschschaft erste Autorenlesungen und in dessen Literaturzeitschriften darf er erste Texte veröffentlichen. Publikationen, die Anlass sind für erste Bernhardsche Widersprüche: „Für die Verse in W.i.d.Zt. dank ich Dir, ich bin nie glücklich, wenn was erscheint, aber ich freu mich doch sehr, das ist eine unbegreifliche, komische, desparate Mischung“; Gespräche, die Anlass sind für Universalien: „Wie rasch doch das, was man gerade noch geschrieben und durchdacht hat, langweilig wird.“
Quelle: faustkultur.de